Brüssel, 8. November 2023 - 250 Demonstranten der Bewegung "Good Food Good Farming" (wo die Plattform Meng Landwirtschaft dazu gehört) gingen in Brüssel auf die Straße. Unter dem Motto " We can´t eat promises!" forderten sie die EU-Entscheidungsträger auf, die Verpflichtungen des Grünen Deals einzuhalten und nach den EU-Wahlen 2024 mehr Ehrgeiz zu zeigen.
Die in der "Farm to Fork"-Strategie skizzierten Schlüsseldokumente wurden von Unternehmenslobbys und reaktionären Politikern blockiert, von denen einige nachweislich enge Verbindungen zu den größten Agrar- und Lebensmittelkonzernen der Welt unterhalten.
Marilda Dhaskali, EU-Landwirtschaftsbeauftragte bei Birdlife Europe, sagt: "Leere Versprechungen unserer Politiker werden zu leeren Feldern führen. Wenn es uns ernst damit ist, den Verlust der biologischen Vielfalt und den Klimawandel zu stoppen, müssen wir Schritte vorwärts machen, nicht rückwärts. Europa wird auf dem richtigen Weg sein, wenn die Kommission ihr Gesetz für nachhaltige Lebensmittelsysteme vorschlägt und wenn die Abgeordneten für eine sinnvolle Verordnung zur Reduzierung von Pestiziden stimmen."
"Als Landwirte erleben wir eine Beschleunigung der klimatischen und wirtschaftlichen Krisen. Wir brauchen eine ehrgeizige europäische Politik, die sich auf den Wandel der Lebensmittelsysteme, die Agrarökologie und die Unterstützung kleiner und mittlerer Betriebe konzentriert. Dies sind die Veränderungen, die es den Landwirten ermöglichen werden, die Herausforderungen des kommenden Jahrzehnts zu meistern", sagte Mathieu Courgeau vom Bauernverband Confederation Paysanne, Landwirt und Mitglied der ECVC.
Tobias Schied, Landwirt und Klimaaktivist bei Fridays for Future, fügte hinzu: "Das Mindeste, was die Menschheit tun muss, um zu überleben, ist essen und trinken, daher ist die Stabilität und Nachhaltigkeit der Lebensmittelsysteme sehr wichtig. Unsere Ernährung hängt vom Klima ab, und die Krise nimmt zu, also müssen wir jetzt handeln.“
"Die politischen Entscheidungsträger der EU sind sich sehr wohl bewusst, dass sich unser Lebensmittelsystem radikal ändern muss, um Nachhaltigkeit zu erreichen, die nicht von den Zielen der sozialen und ökologischen Gerechtigkeit losgelöst werden kann. Dazu müssen die Rechte von Bauern und Landarbeitern, das Recht aller Menschen auf Nahrung - auch über die EU-Grenzen hinaus - und unser Recht auf eine gesunde, saubere Umwelt erfüllt und geschützt werden", so Almudena Garcia Sastre, EU Policy and Advocacy Officer bei FIAN.
Die Protestaktion beinhaltete auch einen Moment, in dem MdEP aus 4 Parteien um einen Tisch saßen und die politischen Forderungen der Bürger "serviert" bekamen. Unter ihnen befand sich auch die neue luxemburgische Parlamentarierin Martine Kemp (EVP). Im Oktober fanden die Aktionstage für #GoodFoodGoodFarming statt und 500 Bürger aus 14 europäischen Ländern schrieben Postkarten an die Europaabgeordneten mit ihren Forderungen nach besseren Lebensmittelsystemen.
Wie geht es denn nun weiter?